Während seiner Studienzeit beteiligte sich Robert Sobukwe an der Weiterentwicklung der afrikanischen Nationalkongress-Jugend-Liga (ANCYL). Die Organisation wurde von Godfrey Pitje gegründet, der in den späteren Jahren auch zum Präsidenten der ANCYL gewählt wurde. Als sehr engagierter Student wurde Sobukwe 1949 zum Präsidenten der Studentenvertretung der Fort Hase Universität gewählt. In dieser Position erwies er sich als ausgezeichneter Redner.
Robert Sobukwe 1924-1978 | Persönlichkeiten Geschichte | Kapstadt in Südafrika
Seine berufliche Karriere begang Robert Sobukwe als Lehrer an der Standerton High School. 1952 wurde er, nach seiner Rede bei der Trotz-Kampagne, kurzzeitig suspendiert. Während dieser „Auszeit“ konnte er nicht an der Kritik gegen den African National Congress (ANC) teilnehmen.
1954 wurde Sobukwe zum Lektor am Lehrstuhl für afrikanische Studien an der Universität in Witwatersrand ernannt. Er zog nach Johannesburg um und man erkannte nach kurzer Zeit seinen hervorragenden Intellekt. Während seiner Zeit in Johannesburg schrieb er für den „Africanist“ und kritisierte den ANC. Er sprach sich gegen eine „liberal-linke“ gemischte Koalition aus. Sobukwe wurde zu einem leidenschaftlichen Verfechter für ein „afrikanisches“ Südafrika und lehnte jegliche Zusammenarbeit mit den „Weissen“ ab.
Der „Prof“, wie seine Freunde ihn nannten, war ein charismatischer Sprecher, der 1958 genug von dem ANC bekam und den Africanist Kongress (PAC) gründete. Er wurde mit klarer Mehrheit zum Präsidenten dieser Bewegung gewählt.
Sobukwe zog auf der Suche nach Unterstützung für seine Idee durchs Land und stellte sich bald als eine natürliche Führungspersönlichkeit heraus. Am 21. März 1960 kündigte er seinen Lektor, um sich vollständig der Arbeit des PAC zu widmen. An dem besagten Datum marschierte er mit Verbündeten zur Polizeistation in Orlando, um seine Ideen zu verkündigen. Auf dem acht Kilometer langem Weg schlossen sich mehr und mehr leute aus den Viertel Phefeni, Dube und Orlando West an. Diese Aktion sollte als Ansporn für Andere gelten, sich aktiv im Kampf gegen die Apartheid einzusetzen. Die meisten Teilnehmer dieser Demonstration wurden verhaftet.
Sobukwe selbst wurde zu einer sehr harten Strafe von drei Jahren Gefängnis verurteilt. Das Parlament verabschiedete während seiner Haft ein Gesetz, das den Justizminister das Recht gab, jede politische Haftstrafe nach Belieben zu verlängern. Daraufhin verbrachte Sobukwe weitere sechs Jahre im Gefängnis von Robben Island.
1969 wurde er aus dem Gefängnis entlassen, aber zu einem Hausarrest verurteilt. So durfte er 1969 wenigstens zurück zu seiner Familie nach Kimberley. Seine politischen Tätigkeiten wurden vollkommen eingeschränkt.
Während seiner Haft bekam Sobukwe einen Ehrengrad in der Volkswirtschaft an der Universität von London.
1975 eröffnete er seine eigene Rechtskanzlei. In den darauffolgenden Jahren wurden ihm mehrere Stellen an amerikanischen Universitäten angeboten, die er jedoch nicht annehmen konnte, weil man ihm die Ausreise aus Südafrika verweigerte.
Robert Sobukwe starb am 27. Februar 1978.
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