Genadendal liegt in Overberg im Westkap bei Kapstadt in Südafrika. Die Missionsstadt besitzt eine reiche Geschichte & selbst Nelson Mandelas Amtssitz wurde auf den Namen der kleinen Ortschaft umbenannt. Das Dorf Genadendal (übersetzt: Tal der Gnade) ist als die älteste Missionsstation Südafrikas bekannt. Der Ort ist heute ein wundervoll restauriertes Museumsdorf mit etlichen Werkstätten, einem Buchladen, einem Gasthaus, einer alten Apotheke, einer intakten Wassermühle, einem Museum sowie der Missionskirche aus dem Jahre 1893 mit der ältesten Orgel in Südafrika.
Overberg | |||||||||||||
Hermanus | Bontebok National Park | Cape Agulhas | Kleinmond | Swellendam | |||||||||
Gansbaai | Greyton | Genadendal | De Hoop Natur Reserve | ||||||||||
Genadendal – Missionsstadt in Overberg bei Kapstadt – Südafrika
[singlepic id=5976 w=550 h=450 float=center]
Die Wurzeln Genadendals gehen auf das Jahr 1738 zurück. Der Herrnhuter Missionar Georg Schmidt begann in jenem Jahr in der Baviaanskloof, dem späteren Genadendal, das Volk der Khoi Khoi (nomadische Hirten), früher auch Hottentoten (San) genannt, um sich zu sammeln und sie mit dem Christentum vertraut zu machen.
Nachdem europäische Einwanderer sie von ihren Weidegebieten vertrieben hatten, gründete Schmidt mit ihnen eine kleine Gemeinde, eröffnete die erste Schule in Südafrika und brachte den Menschen das Schreiben und Lesen bei.
Den Buren (Weißafrikaner) ein Dorn im Auge, musste Schmidt das Land verlassen und erst rund 50 Jahre später kehrten weitere Missionare zurück.
Mit seiner Arbeit legte er allerdings den Grundstein für eine der bedeutendsten Gemeinden und Siedlungen im Südafrika des 18. und 19. Jahrhunderts. Genadendal entwickelte sich zum Hauptort der von den Herrnhutern ausgehenden Mährischen Kirchen, bekannt als Moravian Churches.
Mit der Rückkehr der Missionare entwickelte sich eine lokale Kleinindustrie und das erste Ausbildungsinstitut für Lehrer in Südafrika wurde 1838 gegründet – heute das Museum.
[singlepic id=5977 w=550 h=450 float=center]
Schlecht behandelte Farmarbeiter flüchteten hierher und bekamen eine Ausbildung. Die ersten schwarzen ausgebildeten Lehrer unterrichteten hier. Zeitweilig hatte Genadendal mehr Einwohner als Kapstadt. Doch im Zuge der Gesetzgebung, zum Vorteil der Weißen, wurde das Potential von Genadendal nach und nach beschränkt. Das geachtete und bekannte Handwerks- und Bildungszentrum wurde mit Beginn der Apartheid verboten und geschlossen, da es für die ansässigen Farmer eine Bedrohung ihrer Überlegenheit darstellte.
Die “Coloured people” hatten demnach kein Anrecht auf eine höhere Bildung und wurden weiterhin als Hilfskräfte auf den umliegenden Farmen eingesetzt. So nahm der Niedergang des Ortes seinen Lauf und nur noch das Museum und die Kirche erinnern an diese revolutionären Jahre der Nächstenliebe und Völkerverständigung.
Der ehemalige Präsident und Apartheidsgegner Nelson Mandela begrüßte diese historische Völkerentwicklung- und förderung und unterstützte den Ort indem er 1995 seinem Amtssitz in Kapstadt in “Genadendal” umbenannte.
Unser Tipp:
- In Genadendal können Sie auch die Hütten (Kraal) der Buschmänner – San bewundern.
In ca. 5 km Entfernung liegt das kleine Dorf Greyton, was sich als weiteren Ausflug bei Ihrer Kapstadt Tour anbietet!
Sollten Sie weitere Wünsche oder Fragen haben, so freuen wir uns über jede Zuschrift.
Ihr Kapstadt.org Team
<<< zurück | weiter >>> |